Dienstag, 27. April 2010

Westfälische Nachrichten

Gronau - Caramba aber auch! Manchmal sollte man der Natur einfach mal danken. Zum
Beispiel für die Vulkanasche aus Island, die zu Flugausfällen führte. Die US-Band „Blood
Sweat & Tears“ konnte deshalb wie berichtet nicht rechtzeitig zum Jazzfest anreisen. Somit
wurde am Freitagabend plötzlich die Vorband zum Top-Act im Rockmuseum. Mit einem viel
längeren Auftritt als vorgesehen. Wobei jede Minute der über zwei Stunden das Zuhören
lohnte.
Die Texaner, seit zehn Jahren in den USA unterwegs, versuchen derzeit, Europa zu erobern.
Neun Tage tourten sie bereits durch Deutschland, und die Zuhörer lagen ihnen überall zu
Füßen. Die Stimmung unter den sechs Bandmitgliedern in Gronau war dementsprechend
schon von den ersten Takten an locker.
Unverkrampft mussten vor allem die Brüder Mark und Rick Del Castillo zu Werke gehen. Die
beiden Gitarreros hatten offenbar Hochgeschwindigkeits-Drogen eingenommen, wie ein
Besucher mutmaßte. Ihre Finger flitzten dermaßen flugs über die sechs Nylon-Saiten, dass es
eine Pracht war.
Da hörte man rasanten Gypsy und viel rassigen Flamenco durch; das gesamte Feeling war
dennoch eher das eines Latin-Konzerts. Manchmal ein bisschen wie Santana in frühen Jahren,
nur ohne E-Gitarre. Die Perkussion spielt bei Del Castillo eine große Rolle. Mike Zeoli am
Schlagzeug ackerte zum Wohle des Gesamtsounds, setzte wohldosierte Akzente, steuerte die
Spannung. Der Perkussionist vermehrte das südamerikanische Musikgefühl. Sänger Alex
Ruiz ließ ein wenig den Macho (aber einen ganz lieben) raushängen. Er zeigte sich
beeindruckt von den Möglichkeiten, die das Rockmuseum bietet („Our next song will be with
the microfone of John Lennon“) und vermittelte Spaß durch seinem amerikanisch-spanischen
Slang. Bassist Albert Basteiro gab die grundtönende Basis der Musik.
Das Publikum in der erfreulich gut gefüllten Halle reagierte von Anfang an mit kollektiver
Bewegung auf die Musik. Ein Feedback, das nun wieder die Musiker anspornte, Blut,
Schweiß und Tränen für ein unvergessliches Erlebnis zu geben. Die Brüder Del Castillo
traktierten ihre Instrumente mit Fingern, Flaschen und Füßen, wechselten sich in der Rolle des
Lead- und Rhythmusmusikers ab, lieferten sich fulminante Wettkämpfe und Duette. Es war
eine Lust zuzuhören.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Lake - Fabrik Hamburg...
Die Band LAKE hat für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern...
Streetworkers - 18. Dez, 14:46
Del Castillo Live At...
Der “Kultursommer” ist eine beliebete Veranstaltung...
Streetworkers - 31. Okt, 16:14
Santana back in Europe
Carlos Santana comes back to Europe for some gigs,...
Streetworkers - 23. Jun, 09:32
Morgens immer müde -...
Reduzierte elektronische Beats, drei wundervolle Frauen-Stimmen...
Streetworkers - 13. Mai, 16:49
Del Castillo back in...
Del Castillo will present it´s new cd "Texas Gitano...
Streetworkers - 15. Apr, 14:52

Del Castillo Europe

Suche

 

Status

Online seit 5332 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 18. Dez, 14:46

Credits


Musik
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren